Für eine Politik mit Substanz und Verantwortung.
Im aktuellen Kommunalwahlkampf setzt die CDU Bocholt auffallend stark auf professionelle PR.
Inszenierungen: Hochglanzkampagnen, durchgestylte Slogans und bezahlte Anzeigen dominieren
das Bild. In einem Fall wird sogar der Eindruck erweckt, es handele sich um einen redaktionellen
Zeitungsbeitrag – genutzt, um das Privatleben des CDU-Kandidaten in Szene zu setzen.
Doch während die Außendarstellung sorgfältig orchestriert wird, bleibt die inhaltliche Auseinander-
setzung mit den drängenden Problemen in Bocholt weitgehend aus. Der Eindruck entsteht: Es geht
der CDU mehr um Imagepflege als um substanzielle Politik. Besonders befremdlich ist es, dass
persönliche Aspekte ihres Bürgermeisters in den Wahlkampf eingebracht werden. Private Lebens-
bereiche haben in einem demokratischen Wahlkampf nichts verloren. Wir respektieren die
Privatsphäre von Bürgermeister Thomas Kerkhoff uneingeschränkt und lehnen es entschieden ab,
politische Auseinandersetzungen auf die persönliche Ebene zu verlagern. Solche Stilmittel entwerten
die politische Debatte und lenken vom eigentlichen Ziel ab – der Lösung konkreter Herausforderungen
in unserer Stadt. Wir fordern stattdessen einen sachlichen und respektvollen Umgang miteinander.
Unser Wahlkampf konzentriert sich auf die Themen, die die Menschen in Bocholt tatsächlich bewegen.
Wohnraummangel, innere Sicherheit, der Abbau bürokratischer Hürden und eine effizient arbeitende,
bürgernahe Verwaltung. Diese Herausforderungen verdienen ernsthafte Diskussionen und tragfähige
Konzepte – keine oberflächliche Symbolpolitik.
Ein weiteres Beispiel für die problematische Entwicklung ist der Umgang mit zentralen Infrastruktur-
projekten wie dem Nordring. Anstatt diese entschlossen voranzutreiben, scheint man Projekte
gezielt zu verzögern – mutmaßlich, um kontroverse Debatten im Wahlkampf zu vermeiden. Sollte
dies zutreffen, wäre das ein verantwortungsloser Umgang mit dem Vertrauen der Bürgerinnen und
Bürger. Wer wichtige Entscheidungen aufschiebt, um sich politisch besser zu positionieren, stellt
parteitaktische Überlegungen über das Gemeinwohl und nimmt damit Stillstand bewusst in Kauf.
Gleichzeitig beobachten wir, dass die CDU zunehmend auf symbolische Aktionen und öffentlich-
keitswirksame Gesten setzt, die wenig Bezug zur Lebensrealität vieler Menschen haben. Während
Schulen weiterhin in Containern unterrichten und die Innenstadtentwicklung ins Stocken geraten
ist, fehlt es an konkreten Lösungsansätzen und klaren Prioritäten. Statt sich konsequent um die
dringendsten Probleme in Bocholt zu kümmern, wird häufig der Eindruck erweckt, als stehe die
Selbstdarstellung im Vordergrund. Dieses Vorgehen steht sinnbildlich für eine Politik, die sich von
den tatsächlichen Herausforderungen entfernt hat.
Auch inhaltlich bleibt die CDU auffällig vage. Klare Antworten auf Fragen zur Migration, inneren
Sicherheit, zum Wohnungsbau oder Bürokratieabbau bleiben aus. Stattdessen wird Verwaltungs-
erfahrung zur zentralen Qualifikation stilisiert – doch politische Verantwortung erfordert mehr:
Mut zur Veränderung, Führungskraft und die Bereitschaft, auch unpopuläre Entscheidungen im
Sinne der Stadt zu treffen. Bocholt braucht auch eine politische Erneuerung, die nicht in Werbe-
strategien aufgeht, sondern die Anliegen der Menschen ernst nimmt und mit klaren, umsetzbaren
Konzepten beantwortet. Wir setzen uns ein für eine transparente, verlässliche und bürgernahe
Politik, die echten Fortschritt möglich macht – nicht für ein perfektes Bild, sondern für eine bessere
Stadt.
Wer CDU wählt, wählt Verwaltung statt Veränderung, Imagepflege statt Problemlösung, Taktik
statt Klartext. Bocholt verdient eine Politik, die sich an den Menschen orientiert – nicht an
Parteivorgaben. Es ist Zeit für einen politischen Neuanfang. Wir wünschen uns, dass die CDU
Bocholt sich weiterhin an einer verlässlichen und transparenten politischen Linie orientiert –
und sich nicht an Entwicklungen auf Bundesebene orientiert, die von vielen Bürgerinnen und
Bürgern als unklar oder wenig vertrauenswürdig wahrgenommen werden.
Ludger Bußkamp
Bürgermeisterkandidat Bocholt (AfD)
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